Valencia, Spanien (DAS)
Deutsche Schule Valencia, Spanien (Sport/ Deutsch)
Zeitraum: August 2021 - Januar 2022 (WiSe 2021/22) | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandsaufenthalts
Ich hatte mich damals frühzeitig für ein Praxissemester im Ausland entschieden. Meine erste Kontaktaufnahme mit der Schule erfolgte im Mai 2020, also über ein Jahr vor Beginn des Praktikums. Ich schrieb eine E-Mail an den Verantwortlichen der Schule, dessen Kontaktdaten ich durch die Website des ZLB erhielt. Dort waren neben der Emailadresse auch weitere Angaben zur Bewerbung zu finden, die mir sehr weiterhalfen. Bereits nach wenigen Wochen erhielt ich eine Zusage per Mail. Da die Sommerferien in vielen der wärmeren Länder früher als bei uns beginnen und länger dauern, kann ich nur empfehlen, die Bewerbung vor Beginn der Ferien abzuschicken, um eine möglichst schnelle Antwort zu erhalten.
Da fast jedes Semester ein Studierender unserer Universität an die DS Valencia kommt, kennt sich der für die Praktikanten verantwortliche Betreuer sehr gut mit unseren Regularien und aus und weiß, was wir alles dort machen müssen. Dies erleichterte den Kontakt zusätzlich und es waren nicht viele Emails nötig, um alles Wichtige zu besprechen. Generell bekam ich auf meine Emails immer sehr schnell eine Antwort, was auch bezüglich der im Vorfeld von der Schule zu unterschreibenden Dokumente sehr hilfreich war. Da Spanien zur EU gehört, war kein besonderes Visum nötig. Lediglich auf die aktuellen COVID-19 Bestimmungen musste man sich einstellen. In meinem Fall musste ich im Vorfeld ein Einreisedokument ausfüllen, welches man dann am Flughafen vorzeigt. Dies kann man jedoch einfach über eine App oder im Internet ausfüllen und bekommt einen QR-Code, der dann bei der Kontrolle eingelesen werden kann. Also alles sehr einfach! Hinzu kam noch ein deutsches sowie spanisches Führungszeugnis. Beide sind relativ einfach im jeweiligen Land zu beantragen und gerade für das spanische wird einem Vorort sehr gut weitergeholfen.
Generell ist für einen kurzen oder auch längeren Aufenthalt im Ausland eine Auslands- bzw. Reisekrankenversicherung sehr ratsam. Wenn man bereits eine hat, sollte man sie noch einmal überprüfen und gegeben Falls an die aktuelle Situation anpassen. Ich habe in meinem Fall eine Versicherung über den ADAC, welche schon vorher bestand und für den langen Auslandsaufenthalt sinnvoll war.Ich bin von Berlin aus geflogen. Es gibt tagesabhängig nicht immer Direktflüge von jedem Flughafen aus und so war es für mich die beste Option. Gerade mit so viel Gepäck war für mich ein Direktflug wesentlich sinnvoller, sicherlich kann man aber auch umsteigen. Hierbei empfehle ich aber dringend die aktuellen Covid-19 Bestimmungen im Land des Umstiegs zu beachten, da es in einigen Ländern auch bei Transitverkehr notwendig ist, einen negativen PCR-Test vorzuweisen.
Unterkunft
In Valencia gibt es viele schöne Wohnmöglichkeiten und je nach Geschmack findet sicher jeder etwas. Gerade wenn man neue Leute kennenlernen will, gibt es viele WGs, in denen man schnell Kontakte knüpfen kann. Ein WG-Zimmer lässt sich zwischen 250-350 Euro finden, was ungefähr auch dem Standard in Jena entsprechen sollte. Will man in der Nähe der Schule wohnen, kann ich das Viertel Benimaclet sowie die Gegend rund um die Avenida Blasco Ibanez empfehlen. Zudem befinden sich dort auch einige Standorte der Universitäten, sodass es neben vielen Cafés, Bars und Restaurants auf jeden Fall nicht an Kontakt zu anderen Studenten mangeln sollte. Ich selbst habe in Cabanal gewohnt, was gerade wegen seiner Nähe zum Strand sehr zu empfehlen ist. Mit dem Fahrrad konnte ich bequem in 17 Minuten zur Schule fahren, sodass es für Strandliebhaber definitiv eine Option sein sollte. Um eine Wohnung zu finden, sollte man einfach im Internet auf diversen Websites suchen. Ich würde jedoch
davon abraten, eine Wohnung über eine Agentur zu buchen. Aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass sie oftmals die Studierenden betrügen, Zimmer teilweise ganz anders aussehen oder gar nicht vorhanden sind und viele auch die Kaution am Ende nicht zurückzahlen. Daher empfehle ich private Vermieter, welche man genauso übers Internet findet. Ein Tipp von mir zur Suche sind Gruppen bei Facebook, in welchen viele ihre Zimmer direkt weitervermieten wollen. So hat man gleichzeitig auch die Chance direkt mit anderen in Kontakt zu treten und nach Erfahrungen zu fragen.
Finanzen
Je nachdem wie man Leben möchte, hat man unterschiedlich viele Ausgaben. An sich kann man die Lebenserhaltungskosten gut mit denen bei uns in Jena vergleichen. Im Vergleich zu der Heimat wird man jedoch vermutlich immer wieder Geld für Kultur oder andere Ausflüge in die Hand nehmen müssen. Hinzu kommt das Essen auswärts, waszwar wie ich finde, vergleichsweise billiger als in Deutschland ist, aber in der Summe auch einiges kosten kann. Daher empfehle ich definitiv sich für ein Stipendium zu bewerben. Hier gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten und die Anmeldung ist meist recht simpel. Informationen wurden uns im Vorfeld in einem der Begleitseminare gegeben, man findet sie jedoch auch im Internet.
Für die Zeit dort empfehle ich flexibel in den Zahlungsmöglichkeiten zu sein und auch immer etwas Bargeld zur Hand zu haben beziehungsweise zu wissen, wo man kostenlos welches abheben kann. Des Weiteren ist in meinen Augen eine Kreditkarte sehr wichtig. Neben den Flügen kann es dort für Reisen oder zum Beispiel die stadteigenen Fahrräder oder die Miete zu Zahlungen kommen, welche ausschließlich mit Kreditkarte getätigt werden können. Wer keine Karte hat, sollte bei seiner Bank
nachfragen, welche Möglichkeiten es gibt, um eine zu bekommen. Die Beantragung bei mir war sehr einfach und die Karte war nach wenigen Wochen da.
Leben an der Schule
Zu Beginn am Anfang des Schuljahres gab es eine Vorbereitungswoche für alle Lehrkräfte. Hier besteht die erste Möglichkeit alle Fachlehrer sowie andere Teile des Lehrkörpers kennenzulernen. Hinzu kommen Führungen durch die Schule und Teilnahmen an Veranstaltungen, in denen wichtige Abläufe zum Unterrichtsalltag besprochen werden. Man hat also absolut nicht das Gefühl ins kalte Wasser geworfen zu werden, sondern kann sich in Ruhe einleben. Außerdem hat man die Möglichkeit, seinen Stundenplan selbst zu gestalten und aufzubauen. Dies bietet sehr viel Freiraum und war für mich definitiv ein Pluspunkt. Meine Tage bestanden normalerweise aus Unterrichtshospitationen, eigenem
Unterricht und der Arbeit am Schreibtisch im Lehrerzimmer. Ich hatte meinen Stundenplan so gebaut, dass ich immer wieder Freistunden hatte. Diese nutzte ich vor allem zur Vorbereitung meiner Stunden aber teilweise auch für die Bearbeitung der Aufgaben aus der Uni. Dadurch musste ich mich zu Hause fast nie an den Schreibtisch setzen und erledigte alles in der Schule. Selbst wenn man in den Freistunden nicht arbeiten will, gibt es immer Lehrer, mit denen man sich unterhalten oder einen Kaffee trinken gehen kann. In den Klassen, welche ca. 20-27 Kinder umfassen, sitzen fast ausschließlichspanische Kinder. Diese haben jedoch meist bereits den Kindergarten und die Grundschule besucht, welche ebenfalls auf dem Gelände liegen. Dadurch ist das sprachliche Grundniveau viel besser, als ich es erwartet hatte und generell gibt es bei der Kommunikation wenig Probleme. Wenn es doch mal zu Unsicherheiten kommt, man Kinder nicht versteht und sie die Sachen vielleicht auf Deutsch nicht sagen können, solltest man sich auf jeden Fall nicht verunsichern lassen. Genauso wie die Kinder nicht alle gut Deutsch sprechen, erwartet auch keiner perfektes Spanisch von einem. Viele der anderen Lehrkräfte können auch kein oder nur ein bisschen Spanisch, sodass man vor den Kindern durch sprachliche Defizite nicht schlechter dasteht.
Insgesamt kann man sich an der Schule eigentlich nur wohlfühlen. Man wird von den Lehrkräften schnell akzeptiert und aufgenommen, bekommt Hilfen und wird oftmals auch nach der eigenen Meinung zu Sachverhalten befragt. Überall kann man sich einbringen und eigene Ideen und Ansätze verwirklichen.
Freizeit
Valencia ist eine sehr schöne Stadt, die mich von Anfang an begeistert hat. Durch den Turia, welcher ein altes Flussbett ist und als Park genutzt wird, ist man immer schnell im Grünen und kann vom Trubel der Stadt abschalten. Hinzu kommt der wunderschöne und große Strand, welcher immer für einen Spaziergang oder einfach zum in der Sonne liegen gut ist. Aber auch sonst gibt es viele Museen, Veranstaltungen und andere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch auf jeden Fall wert sind. Auch das
Nachtleben kann sich sehen lassen, gibt es doch verschiedenste Bars, Restaurants und auch Clubs, in welchen man das Leben genießen kann. Obwohl während meines Aufenthalts Covid-19 einigen Einfluss nahm, konnte man jedoch immer rausgehen und etwas unternehmen. Eine der für mich schönsten Ausflugsziele bei Valencia ist das südlich gelegene Albufera. Dies ist eine riesige Lagune, die vorrangig zum Reisanbau für die aus Valencia stammende Paella genutzt wird. Besonders die Sonnenuntergänge dort sind sehr schön, sieht man doch die Sonne direkt über dem See untergehen. Daher auf
jeden Fall meine Empfehlung, dort einen Ausflug hinzumachen. Ansonsten gibt es rund um Valencia viele Berge und kleinere Städte, die eine Besichtigung oder einfacheinen Wanderausflug wert sind. Mit dem Zug oder der Metro kommt man recht günstig aus der Stadt raus und kann die schöne Natur genießen. Will man ein bisschen weiter weg, kann ich Ausflüge über Erasmusgruppen empfehlen. Bei diesen Trips reist man mit anderen Studenten zusammen in verschiedene Städte. Auf diesem Weg würde ich einen Ausflug in die Stadt Alicante auf jeden Fall empfehlen und auch Calpe ist ein schönes kleines Städtchen am Meer, welches definitiv zu empfehlen ist.
Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 40 kb zu finden.
Einen Erfahrungsbericht über das Praxissemester in Valencia erzählt bekommen? Dann gibt es hier ein spannendes Video!
Video: Julia Fleischmann